Deutschlandweite Online-Befragung von Mitarbeiter*innen in Krankenhäusern gestartet
Die aktuelle COVID19-Pandemie ist für alle spürbar. Doch von dieser Ausnahmesituation sind KrankenhausmitarbeiterInnen ganz besonders betroffen. Sie haben direkten Kontakt mit infizierten Personen und Verdachtsfällen. Das kann Ängste und Unsicherheiten schüren. Eine Studie soll nun herausfinden, wie das medizinische und administrative Personal die letzten Monate erlebt hat. Gezielte Schulungen und Kommunikation sollen aufkommende Unsicherheiten schließlich verringern. Das Projekt wird vom Forschungsverbund InfectControl gefördert.
Den ForscherInnen geht es um die persönlichen Eindrücke im Zusammenhang mit dem Team, der Organisation im Krankenhaus und dem sozialen Umfeld. Diese Eindrücke sind unabhängig davon, ob Covid-19-PatientInnen im Krankenhaus behandelt wurden oder das Personal in direktem Kontakt mit Covid19-PatientInnen stand bzw. steht. „Wir möchten in dieser Befragung erfahren, wie MitarbeiterInnen die Hochphase der Covid-19-Pandemie in ihrem Krankenhaus erlebt haben, wie sie mit schwierigen Situationen umgegangen sind und welche Erfahrungen sie für die Zukunft aus der Pandemiesituation mitnehmen“, erklärt Daniela Gröschke, Professorin für Interkulturelle Personal- und Organisationsentwicklung an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Sie leitet die Umfrage.
Für ein umfangreiches Stimmungsbild sind die Antworten aller MitarbeiterInnen im Krankenhaus wichtig: aus Patientenversorgung, Verwaltung, Service, etc. Sofern die Befragten mehr als die erhobenen Aspekte über ihre Covid-19-Erfahrungen berichten möchten, verabreden die Forschenden ergänzende Mini-Interviews.
Mithilfe der Befragungsergebnisse identifizieren Gröschke und ihr Team effektive kommunikative Maßnahmen, die zur Erhöhung der Widerstandskraft des Personals, der sogenannten Resilienz, in Krisensituationen beitragen. Gleichzeitig soll der Bedarf für Schulungen und Krisenmanagement erfasst und daraus Empfehlungen für Personal- und Organisationsentwicklungsmaßnahmen abgeleitet werden. Die Ergebnisse stellen die WissenschaftlerInnen den Krankenhäusern zeitnah und noch während der aktuellen Pandemie zur Verfügung.
Hintergrund zum Projekt
Die Online-Befragung ist Teil des Forschungsprojekts EKOS. Die Abkürzung steht für: Entwicklung eines neuartigen Konzepts zur Sicherstellung der infektiologisch-medizinischen Versorgung von seltenen, hochkontagiösen und lebensbedrohlichen Erkrankungen in Schwerpunktkrankenhäusern. EKOS wird über den deutschlandweiten Forschungsverbund InfectControl finanziert. Das Infektionsnetzwerk vereint Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft, die gemeinsam neue Strategien zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten entwickeln. Die Forschungsprojekte des vom BMBF geförderten Konsortiums überschreiten stets die Grenzen von klassischen Fachdisziplinen und betrachten Infektionskrankheiten konsequent nach dem One Health-Ansatz.
Ansprechpartner
Prof. Dr. Daniela Gröschke
Professur Interkulturelle Personal- und Organisationsentwicklung
Friedrich-Schiller-Universität Jena
daniela.groeschke@uni-jena.de
Pressekontakt
Monika Kirsch
Öffentlichkeitsarbeit
03641 5321108
monika.kirsch@leibniz-hki.de
www.infectcontrol.de
Ansprechpartnerin

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