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Coronastudie in Würzburger Kindergärten

Pressekonferenz an der Würzburger Universitat | Quelle JMU Wüzburg

Sie soll dazu beitragen, einen sicheren und kontinuierlichen Betrieb der Kinderbetreuung in Coronazeiten zu ermöglichen

Sie wird im Rahmen von InfectControl vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert und wurde auf einer sehr gut besuchten Pressekonferenz in Würzburg vorgestellt.

Seit Mitte März 2020 hatten die Bundesländer Kindertagesstätten und Schulen geschlossen beziehungsweise nur einen deutlich reduzierten Betrieb zugelassen, um Infektionsketten zu unterbrechen und Neuansteckungen zu vermeiden.

Inzwischen werden seit Anfang Mai Kindertagesstätten und Schulen wieder schrittweise geöffnet. Damit wächst gleichzeitig die Angst vor einer „zweiten Welle“ der Virus-Pandemie. Ob und inwieweit dieser Öffnungsprozess unproblematisch ist, ob damit einer Ausbreitung des Virus wieder Tür und Tor geöffnet wird oder ob, ganz im Gegenteil, Kinder an der Ausbreitung des Coronavirus nicht entscheidend beteiligt sind, wie eine Studie aus Sachsen jüngst behauptete: Das alles ist aus Sicht der Wissenschaft aktuell nicht abschließend geklärt.

Regelmäßige Tests über drei Monate hinweg

Aus diesem Grund startet im Herbst 2020 in Würzburg in einer gemeinsamen Initiative der Stadt, der Universität und des Universitätsklinikums die Wü-KiTa-CoV-Studie, in deren Mittelpunkt die Rolle von Kindern und Kinderbetreuungseinrichtungen für die Corona-Ausbreitung steht.

Insgesamt neun der etwa 80 in Würzburg vorhandenen Kinderbetreuungseinrichtungen mit mehr als 800 Kindern im Kindergartenalter (im Alter von ein bis sieben Jahren) sowie deren Betreuerinnen und Betreuer können daran teilnehmen. Über einen Zeitraum von zwölf Wochen wird ein Teil von ihnen regelmäßig auf eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus getestet. Eine Befragung von Eltern und Betreuungspersonal zu deren Situation ist ebenfalls Teil der Studie.

„Wenn die Ergebnisse der Studie im Frühsommer 2021 vorliegen, können wir konkrete Aussagen zur Akzeptanz unter den Teilnehmern und zur praktischen Durchführbarkeit der verschiedenen Konzepte treffen. Außerdem wird es möglich sein, deren konkrete Kosten zu berechnen“, so Prof. Oliver Kurzai, Professor für Hygiene und Mikrobiologie an der Universität Würzburg und Wissenschaftlicher Geschäftsführer von InfectControl. Er ist einer der Initiatoren der Studie.

Ziele der Studie

Ziel der die Wü-KiTa-CoV-Studie ist es herauszufinden, wie Infektionen mit dem neuen Corona-Virus in Kinderbetreuungseinrichtungen möglichst frühzeitig, einfach und am wenigsten belastend für Kinder und deren Eltern entdeckt werden können. Hierbei wird jeweils eine ein- oder zweimalige wöchentliche Routinetestung mit einer Testung, die erst nach dem Auftreten einer Erkrankung in der Familie durchgeführt wird, verglichen. Die Studie soll auf diese Weise dazu beitragen, auch während der Corona-Pandemie einen möglichst sicheren und kontinuierlichen Betrieb der Kinderbetreuung zu ermöglichen und die Ausbreitung von SARS-CoV-2 in den beteiligten Einrichtungen zu unterbinden.

Viele Beteiligte

Leiter der Wü-KiTa-CoV-Studie sind Oliver Kurzai und der Kinder- und Jugendarzt Johannes Liese von der Universitäts-Kinderklinik in Würzburg. Daran beteiligt sind zahlreiche weitere Partner, darunter die Virologie, die Kinder- und Jugendpsychiatrie und die Allgemeinmedizin der Würzburger Uniklinik.

Finanziert wird die Studie mit mehr als einer Million Euro im Rahmen des Forschungsnetzwerks InfectControl, das vom BMBF gefördert wird.

Um ihren Beitrag zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zu leisten, haben mehrere geförderte Bündnisse aus der Programmfamilie „Unternehmen Region" neue Ideen entwickelt. Das BMBF unterstützt 24 dieser Projekte mit zusätzlichen 32 Millionen Euro, darunter auch mehrere Vorhaben von InfectControl.

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