Entwicklung innovativer Impfstoffe gegen Erreger des Mycobacterium tuberculosis-Komplexes und Staphylococcus aureus zur Anwendung in Veterinär- und Humanmedizin
Projektstatus: abgeschlossen
Bakterielle Infektionen mit Mycobacterium tuberculosis (Mtb) und Staphylococcus aureus (S. aureus) verursachen Millionen Todesfälle weltweit, die trotz Antibiotika häufig nicht verhindert werden können. Im Jahre 2014 erkrankten 9,6 Millionen Menschen an Tuberkulose. 1,5 Millionen Menschen verstarben an daran. Zwar existiert ein Impfstoff gegen Tuberkulose seit gut 90 Jahren. Dieser ist jedoch bei Erwachsenen und gegen Lungen-Tuberkulose wirkungslos und schützt in eingeschränktem Umfang nur Kleinkinder. Gegen von S. aureus ausgelöste Erkrankungen, die z.B. Sepsis auslösen können, existiert bislang gar kein Vakzin. Beide genannte Erreger befallen auch Nutztiere, z.B. Rinder und Ziegen, und richten große Schäden in der Landwirtschaft an.
Ziel des Projektes inVAC war, die Entwicklung verbesserter bzw. wirksamer Impfstoffe gegen die genannten Erkrankungen voranzubringen und gleichzeitig zu untersuchen, ob die Kandidaten sowohl human- als auch veterinärmedizinisch einsetzbar sind. Ein vielversprechender Kandidaten-Impfstamm gegen Tuberkulose existiert bereits. Er befindet sich derzeit in der klinischen Erprobung und hat bereits eine Phase IIa-Studie erfolgreich abgeschlossen. inVAC hat diesen Impfstamm gezielt modifiziert, um zu versuchen, sein Wirkungsspektrum zu erweitern.
inVAC versuchte erstmals, die Bekämpfung von Tuberkulose mit der von S. aureus ausgelösten Erkrankungen zu verbinden und gleichzeitig zu erforschen, ob eine Brücke zur Anwendung im Nutztierbereich gebaut werden kann. Hierzu wurde in fachbereichsübergreifender Zusammenarbeit die Problematik von mehreren Disziplinen, wie Zellbiologie, Immunologie, Biochemie, Humanmedizin, Veterinärmedizin und Industrie bearbeitet. Geplant waren außerdem begleitende Tierexperimente an Mäusen, Ziegen und Rindern. Unter den Verbundpartnern ist auch ein Unternehmen, das geholfen hat, anwendungsrelevante Ergebnisse aus dem Labor hinaus in die Weiterentwicklung in einen im Großmaßstab herstellbaren Impfstoff einzuschleusen.
Beteiligte Institutionen:
- Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin (Koordinator)
- Universitätsmedizin Greifswald
- Friedrich-Loeffler-Institut — Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit
Prof. Dr. Christian Menge, +49 3641 804 2430, christian.menge@fli.de