Etablierung eines Plasma-basierten Verfahrens zur Bekämpfung der Antibiotikaresistenz-Verbreitung durch kommunale Abwässer
Laufendes Projekt
Aufbauend auf den in ANTIRES gewonnenen Erkenntnissen sollen im Folgeprojekt ANTIRES 2.0 gezielt Strategien entwickelt werden, um den Umwelteintrag von Antibiotikarückständen und Mikroorganismen durch kommunale Abwässer zu minimieren. Die Projektpartner werden verschiedene Plasma-basierte Methoden untersuchen. Sie analysieren, wie effizient diese Methoden Keime im Abwasser abtöten und Antibiotikarückstände abbauen.
Hierzu werden Zu-und Ablaufproben der Kläranlage Greifswald einer Behandlung mit physikalischen Plasma im Labormaßstab unterzogen (Proof of Principle). Daran anschließend analysieren die Forschenden den Einfluss dieser Plasmabehandlung auf die mikrobiellen Gemeinschaften in Abwässern und Klärschlamm. Dafür wenden sie die in ANTIRES erfolgreich etablierten integrierten mikrobiologischen und modernsten Meta-Omics-Methoden an. Für diese Studien verwenden die Projektpartner einen Schnelltest, der im Ausgangsprojekt ANTIRES entwickelt wurde. Er ermöglicht die Detektion von Antibiotikaeesistenzen und antibiotikaresistenten, pathogenen Mikroorganismen direkt vor Ort.
Ein weiters Ziel des Projekts ist die Untersuchung einer zusätzlichen Klärstufe, die auf physikalischem Plasma beruht. Die Expertinnen und Experten gehen der Frage nach, ob diese zusätzliche Stufe Abwasser und Klärschlamm nicht nur dekontaminiert, sondern auch Antibiotikarückstände reduziert. Um die molekularen Grundlagen der Wirkung physikalischen Plasmas im Detail zu charakterisieren, sollen neben Abwässern - die komplexe mikrobielle Gemeinschaft enthalten - auch verschiedene, aus den Kläranlagen isolierte (mulit)resistente Pathogene einer subletalen Plasmabehandlung unterzogen werden.
Beteiligte Institutionen:
- Institut für Marine Biotechnologie Greifswald (Koordinator)
- Georg-August-Universität Göttingen
- Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V (assozierter Partner)